Purschau

Kategorie: Verschwundene Ortschaften

Es war früher das Zentrum eines kleineren Gutes und verfügte auch über städtische Berechtigungen. Pořejov lag 7 km südlich von Tachov, auf der Straße nach Žebráky. Zum Untergang der Lokalität, die relativ tief im Inland lag, trugen die Kämpfe der amerikanischen Armee mit den SS-Angehörigen bei, da ein Teil des Dorfes dabei niedergebrannt ist.

Die ersten urkundlichen Erwähnungen über Pořejov stammen aus dem Jahre 1352. Die Ergebnisse einer archäologischen Forschung in der hiesigen Kirche belegen jedoch, dass die Gründung mindestens 100 Jahre früher stattfand. In Pořejov wechselten während der Jahrhunderte mehrere Adelsgeschlechter, es waren insbesondere die Ritter aus Dolnice und die Familie Perglár aus Perglas, die Pořejov im Jahre 1621 verloren hat. Im Jahre 1687 verlor Pořejov seine Selbständigkeit und wurde zu Bor und später im Jahre 1728 schon dauerhaft zu Tachov angeschlossen. Im Jahre 1930 standen im Dorf 135 Häuser, wo 580 Deutsche, 6 Tschechoslowaken und 3 Ausländer lebten. Bei den Schießereien am Ende April bis zum 5. Mai zwischen der amerikanischen Armee und den Deutschen brannten in Pořejov 23 Häuser nieder und zwei Menschen sind verstorben. Auch das startete das traurige Ende dieses Dorfes. Im Jahre 1956 standen hier 141 verlassene Häuser, über ein Dach verfügten nur noch die Kirche, das Pfarrhaus und 5 Anwesen. Die Ruinen der Häuser im verwüsteten Pořejov wurden vor allem bei den Übungen der Volksmilizen im Jahre 1959 zerstört. Zwischen 1975 – 1996 gab es hier eine Restmülldeponie für die Stadt Tachov, welche das meiste Gelände des verschwundenen Dorfes inklusive der Ruine der gotischen St. Bartholomäus Kirche einnahm. Im Jahre 2013 hat man versucht, die Kirche freizulegen und die Ruinen als ein Denkmal herzurichten, jedoch ohne Erfolg.

Auf der Stelle des verschwundenen Dorfes sind Parzellen einzelner Anwesen mit Überresten von Gebäuden und verschütteten Kellern erkennbar. Der Teich deutet an das damalige Wassergraben der Ritterresidenz, die hier, zu einem kleinen Schloss umgebaut, bis 1945 stand. Sichtbar sind auch die Überreste der teilweise freigelegten St. Bartholomäus Kirche. Zahlreiche Grabsteine der hiesigen Aristokratie, die sich in dieser Kirche befanden, wurden in das Tachauer Museum gebracht. Touristisch am meisten attraktiv sind jedoch die Ruinen der St. Anna Wallfahrtskirche oberhalb vom damaligen Pořejov, heutzutage mit einem wüsten Friedhof umgeben.

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