Das verschwundene Ort Zahájí ist ein Ort mit der bemerkenswerten Geschichte und mit geheimnisvollen Schlossruinen. Zahájí erstreckte sich direkt an der deutsch-tschechischen Grenze, in der Nähe des heutigen Wandergrenzübergangs Zahájí – Waldheim. Gründer der Glashütte, der herrschaftlichen Residenz, des Hofes sowie des Dorfes selbst war der Glasindustrie-Unternehmer Pavel Schürer. Den Grenzwald, wo er Zahájí gegründet hatte, hat er im Jahre 1607 vom Kaiser Rudolf II. gekauft. Nach dem Schürer, der von hier unter Druck der pfälzischen Wirsberger fortgehen musste, wechselte hier eine ganze Reihe von Inhabern. Im Jahre 1666 kaufte das Gut die Familie Lobkovic, danach die Familie Koc aus Dobrš und schließlich die Mitglieder der nächsten böhmischen Familie Malovec aus Malovice. Während ihrer Herrschaft standen hier zwei Schlösser, eine Brauerei und es waren hier einige Glashütten in Betrieb, ergänzt um Schleifereien und Polierwerke. Nach 1884 ging die Familie Malovec fort und damit verschwand auch die Prosperität des Waldgutes. Beide Schlösser gingen zugrunde, die Schleifereien und Polierwerke wurden aber zum Besitz jüdischer Firmen und blieben bis in die 40. Jahre des 20. Jahrhunderts in Betrieb.
Im Jahre 1930 bestand Zahájí aus zwei Teilen, Přední und Zadní Zahájí. In Přední Zahájí standen 27 Häuser, in denen 150 Deutsche, 10 Tschechoslowaken – es handelte sich um die Mitglieder der Finanzwache – und 5 Ausländer lebten. In Zadní Zahájí – das war der jüngere Bestandteil des Ortes – standen 21 Häuser, wo 138 Deutsche und 1 Ausländer lebten. Am 26. April 1945 betrat Böhmen über die Waldheimer Straße die amerikanische Armee. Die deutsche Infanterietruppe, die den Grenzübergang verteidigte, gab erst auf, als die ersten Häuser auf der tschechischen Seite der Grenze zu brennen begannen. Gegen 1955 wurde Zahájí in Zusammenhang mit der Errichtung des sog. Eisernen Vorhangs abgerissen. Es gibt ein Bildmaterial, aufgenommen von der deutschen Seite der Grenze, wo diese Arbeiten erfasst sind.
Zahájí – Waldheim ist heutzutage ein Wandergrenzübergang. Oberhalb des Grenzübergangs im Wald stehen die Ruinen des Lobkovic-Schlosses, das die Familie Malovec aus Malovice erneuerte. Genauso interessant sind auch die Ruinen der Wasserwerke am Bach „Hraniční potok“ an der Staatsgrenze.