Montag,  08.07.2024
Nach einer Nacht im Stiftwald hinter der Forstkapelle geht es weiter nach Maiersreuth. Als wir aus dem Wald treten erwartet uns ein traumhaft schönes Panorama. Ein weiß-blauer Himmel, goldene Felder und in der Ferne, grüßen blaue Berge. Tschechien winkt uns zu.

Bald darauf erreichen wir Maiersreuth. Dort gibt das fantastische Kunstprojekt: BADEHAUS. Gerade in dem malerischen Dorf angekommen, spreche ich die erste Person an, die mir ins Auge fällt. Sie stellt sich uns als Petra vor und ist Mitglied im Kunstprojekt BADEHAUS MAIERSREUTH e.V.! Natürlich kennt sie die Künstlerin Susanne Neumann, die 1. Vorsitzende. Mit ihrer Zustimmung dürfen wir das Kunstprojekt und die alte Schule besichtigen, die ebenso ein Teil davon ist. Grandios renoviert, dient sie heute als Künstlerresidenz. KünstlerInnen können sich dort kostengünstig zurückziehen und arbeiten.

Im Anschluss tauchen wir in das BADEHAUS ein. Schnell einen Wasserball aufgepumpt, tanze ich durch das luftige Wasserbecken.Was das BADEHAUS alles ist, bitte hier abtauchen.

Weiter geht es in das urige Neualbenreuth. Kaum angekommen, sind wir in das Städtchen mit Egerländer Fachwerk verliebt. Unbedingt einen Besuch wert, nicht nur wegen dem Sibyllenbad, dem Magneten der Region. Nach einer Stärkung im Dorfladen machen wir uns auf zum Campingplatz, freuen uns schon auf die Dusche, als ein Hengst aus seiner Koppel ausbricht und im wilden Galopp flieht. Ein Fahrradfahrer hat das arme Tier in Panik versetzt. Alles geht gut aus. Das kluge Pferd eilt nach Hause und wir genießen unsere Brause. Wir checken für zwei Nächte ein.

Mein tschechisches Wort für heute: les – Wald.

Dienstag, 09.07.2024
Mit leichtem Gepäck geht es heute auf eine große Runde um Neualbenreuth. Unsere erste Station, ein Lost-Place. Wir haben erfahren, dass sich hinter dem Sibyllenbad, versteckt in einem Wäldchen, eine bizarre Bauruine befindet. Sie ist der gescheiterte Versuch eines Kurbades von 1971. Die ganze Geschichte, des Bäderbetriebes ist kurios und verzwickt. Wer mehr wissen will, hinfahren, nachschauen und fragen.

Unser nächstes Ziel ist Hardeck, mit einem liebevoll sanierten Schloss. Einst residierte hier der Abt von Waldsassen. Die Geschichte reicht über 1000 Jahre zurück. Mehr dazu kann man in meinem Buch nachlesen, dass ich über unsere Reise schreiben werde und auf der Webseite des Schlosses: http://www.schloss-hardeck.de

Wichtiger ist vielmehr, dass wir die Ehre haben, die heutigen Schlossbesitzer kennenlernen zu dürfen. Das freundliche, pensionierte Lehrerehepaar Söllner führt uns durch und um das ehrwürdige Gemäuer. Sie nehmen sich Zeit für unsere Fragen und wissen allerhand zu berichten.

Auf ihre Empfehlung hin ist unsere nächste Station Eisenbühl, ein erloschener Vulkanschlot. Er liegt bereits in Tschechien und so überqueren wir zum ersten Mal die Grenze. Eine Infotafel gibt in CZ / D Auskunft über die Geologie des Eisenbühl. Wir biegen links in einen kleinen Pfad ab und gelangen zum erloschenen Schlot, ein verzauberter Ort.

Weiteres Tagesziel: der Dylen / Tillenberg. Mit 939 Metern ist er die höchste Erhebung in der Region. 9 km und 200 Höhenmeter liegen vor uns. Schattige Wald- und staubige Feldwege lösen sich ab. Es wird heiß und wir kommen ins Schwitzen. Schließlich geht es durch einen Bergwald steil hinauf. Unzähligen, große Ameisenhaufen übersähen den Hang. An der Abzweigung Neualbenreuth, entscheiden wir uns nicht mehr bis zur Spitze weiter zu gehen. Oben würde uns nur eine umzäunte, hässliche Funkstation erwarten.

Nachdem Abstieg müssen wir einer kleinen Teerstraße folgen. Das Wasser ist aus und die Beine schwer. Gott sei Dank nimmt uns ein Einheimischer in seinem alten VW-Feuerwehr-Bus bis nach Neualbenreuth mit. Der Dorfladen ist unsere Rettung. Vier gekühlte Radler. Prost! Schon sind sie leer. Auf bekannten Pfaden geht es zurück zum Zelt.

Mein tschechisches Wort für heute: směr – Richtung