Am Staatlichen Versuchsgut in Pfrentschweiher gab es beim dritten Tag des Grünen Bandes Einblicke in die Landwirtschaft, Biodiversität und Regionalprodukte. Das zog grenzübergreifend Gäste an.
Entlang des ehemaligen „Eisernen Vorhangs“ an der bayerisch-tschechischen Grenze entstand eine einzigartige Artenvielfalt, Natur- und Kulturlandschaft – das „Grüne Band“. Einblicke in die Landschafts- und Kulturpflege erhielten zahlreiche Besucher aus der Region Oberpfalz und Pilsen am Samstag beim „3. Tag des Grünen Bandes“ unter dem Titel „Landwirtschaft und Biodiversität“ im Eslarner Ortsteil Pfrentschweiher. In einer solidarischen Gemeinschaftsproduktion mit dem Markt Eslarn und dem Staatlichen Versuchsgut Pfrentschweiher organisierte das Centrum Bavaria Bohemia (CEBB) die Veranstaltung. Die Organisationsarbeit übernahmen CEBB-Leiterin Dr. Veronika Hofinger, Birgit Höcherl und Ivana Danisch. Durchs Programm führten zweisprachig die Moderatoren Roman Horak und Philipp Schenker.
Der Schwandorfer Landrat Thomas Ebeling begrüßte als Vorsitzender des Trägervereins vom Centrum Bavaria Bohemia Schönsee die Gäste. Der Leiter des Staatsgutes Almesbach, Georg Hammerl, erklärte die extensive Bewirtschaftung mit Wild-, Mutterkuh- und Jungviehhaltung. „Mit den Seminaren und der Art der Bewirtschaftung wird das Konzept der Bio-Diversität in ganz Bayern verbreitet“, sagte Eslarns zweiter Bürgermeister Thomas Kleber.
Durch das Grünen Band sind die deutschen und tschechischen Regionen laut dem Hauptmann der Pilsner Region Rudolf Špoták dank Bavaria Bohemia e.V. stark verbunden. Landrat Andreas Meier regte an, die Freundschaft zu Tschechien auch im Bereich Regionalität zu vertiefen. Wertschätzung für das „Grüne Band“, die Vielfalt und das friedliche Zusammenwachsen zeigte Verwaltungswissenschaftler Heinrich May als Vertreter des Regierungspräsidenten Walter Jonas.
Im Mittelpunkt der Aussteller standen alte Handwerksbräuche wie das Klöppeln, das Frieda Roith seit 38 Jahren zeigt, und das Fertigen von Holzprodukten an der Drechselbank von Ehemann Josef Roith aus Schönsee. Seit 17 Jahren ist Andreas Ebnet mit Besenbinden, Sensen dengeln und Spazierstockschnitzen beschäftigt. An Ständen reichten Anbieter bayerisch-tschechische Spezialitäten. Das Zentrum „Erinnerungs-Kultur“ lud zum Geschichtsunterricht ein. Das Staatsgut Almesbach bereitete Bio-Wildgulasch zu, der Fleischrinderverband Moosbach verkaufte Rinds-Burger und die Erzeugergemeinschaft „land & gut“ servierte Wildburger, -bratwürstchen und Veggieburger. Auch Käsespezialitäten von der Farm Údolícko sowie Kaffee und böhmischer Schmierkuchen vom Pascherverein Schönsee mundeten.
Sehr gut kamen Vorträge von Erika Sauer und Kreisbäuerin Sabine Schindler vom Landkreis Schwandorf an. Im Rampenlicht stand das von Familie Sauer gezüchtete Rote Höhenvieh. Für kleine Gäste trug Birgit Höcherl vom Pascherverein Schönseer Land eine Wichtelgeschichte vor. Das Agrarteam Mack zeigte historische Geräte und das polnische Kaltblutpferd „Louis“ seine Kraft beim Holzrücken. Begleitet wurde die Veranstaltung von den Jagdhornbläsern aus Eslarn, der „Vöichtacher Rucksack-Musi“ aus Oberviechtach und der tschechischen Musikgruppe „TREHUSK poberounská hudební skupina“. Die Freiwillige Feuerwehr Eslarn lenkte den Verkehr.
Quelle: onetz.de / Karl Ziegler