26.07.2024
Nach vier entspannten und lehrreichen Tagen ist unser heutiges Ziel der Campingplatz in Babylon bei Domažlice. Zunächst müssen wir den Čerchov bezwingen. Mit seinen stolzen 1041 Metern, ist er die höchste Erhebung der Region. Für uns bedeutet dies, dass wir fast 500 Höhenmeter hinauf und wieder hinunter meistern müssen, 19 km Strecke kommen hinzu. Unser erster Halt, der Kohlenmeiler. Heute ist er bereits aufgelassen, viele Leute aus der Gegend kommen um ihre bestellte Grillkohle zu holen. Am Platz sind einige Vereinsmitglieder. Wir bekommen ein Spezi, unterhalten uns. Oliver, ein Organisator, erklärt uns den schönsten Weg auf den Gipfel, den Čerchov-Steig. Der Weg ist wirklich malerisch, aber er verlangt uns auch alles ab. Mit leichtem Gepäck sicherlich ein Traum, mit unseren 20 kg auf dem Buckel, eine Herausforderung – die wir meistern! Erschöpft, stolz und glücklich sind wir auf dem Gipfel angekommen. Zwei Türme begrüßen uns. Ein Aussichtsturm und ein Fossil aus den Zeiten des kalten Krieges. Wir befreien uns von unserem Ballast, ruhen uns aus, Beine hoch! Nach einer Brotzeitpause geht es hinauf auf den Turm mit einer grandiosen Aussicht. Selbst der Arber zeigt sich. Unten gönnen wir uns Kaffee und Kuchen, bevor es ins Tal hinab geht. Bald verwandelt sich der paradiesische Naturwald in einen Forstwald, ebenso die Wege. Erst als wir das Dorf Pec / Hochofen erreichen wird der Pfad wieder schön. Als erstes begrüßt uns dort eine Quelle mit köstlichem Wasser, kurz darauf stoßen wir auf eine zauberhafte Kapelle. Diese hat der Schriftsteller Jan Frantisek Hruska 1898 in Auftrag gegeben. Es dauerte 10 Jahre bis dieses kleine Prunkstück am 4.7.1909 eingeweiht werden konnte. Von Pec ist es nicht mehr weit bis nach Babylon, der Weg wieder ein Traum. Der Campinglatz taucht auf, wir checken ein. Dieser gefällt uns sehr gut. Er ist einfach (gemütlich), aber alles digital – erste Sahne! Zeltaufbau. Abendessen. Sanitär. Gute Nacht.

Mein tschechisches Wort für heute: věž – Turm

27.07.2024
Gut ausgeschlafen sind wir mit die ersten auf den Beinen. Heute wollen wir Domažlice erkunden. Wir gehen vor zur Bushaltestelle, an die Hauptstraße. Der nächste Bus fährt erst in einer Stunde. Wir entscheiden uns zu trampen, haben Glück. Nach knapp 10 Minuten hält ein freundlicher, älterer Herr und bringt uns direkt in das Zentrum der Stadt. Wir bedanken uns. Erstes Ziel, die Touri – INFO. Eine freundliche, engagierte Frau berät uns. Domažlice ist eine sehenswerte Stadt. Das Stadtbild wird durch den langgestreckten Marktplatz mit seinen Laubenhäusern, durch das Untere Tor und den leicht schiefen Turm der Stadtkirche Maria Geburt geprägt. In einen der südländisch anmutenden Laubenhäusern finden wir ein Sportgeschäft. Nach der „Čerchov – Erfahrung“ brauche auch ich dringend ein Paar gute Wanderstöcke. Wir werden fündig! Nächste Station die Chodenburg. Darin befindet sich das Chodenlandmuseum. Besonders die Chodentrachten haben es uns angetan. Bunt und wunderschön! Wer mehr über die Geschichte der Stadt und die Tradition der Choden erfahren möchte, auf nach Domažlice, ab ins Museum. Empfehlenswert! Unser Wissensdurst ist gelöscht, nun möchten wir unsere Bäuche sättigen, natürlich mit böhmischer Kost. In einem Restaurace am Marktplatz werden wir aufs Beste bewirtet. Im Anschluss schlendern wir durch weitere Teile der Stadt, entdecken verwunschene Winkel, besteigen den Kirchturm. Stolze 56 Meter, 194 Stufen, um 59 cm leicht geneigt. Wir genießen bei sonnigen Sommerwetter beste Sicht. Herrlich! Der Auf- und Abstieg hat es in sich. Steil. Eng. Achtung Kopf! Nach einen Blick in die wunderschöne barocke Kirche, genießen wir Kaffee und Kuchen. Köstlich! Um 17:15 geht es mit dem Bus zurück nach Babylon. An unserem Platz gibt es Abendbrot mit frisch gezapften Bier vom Kemp – Bistro.

Mein tschechisches Wort für heute: stopovat – trampen

28.07.2024
Unsere Nacht war regenreich, mittags reißt der Himmel wieder auf. Ich schreibe an unserem Blog, Ritschi kümmert sich um den Rest der Welt (INSTA, FACEBOOK, WHATSAPP). Am Nachmittag erkunden wir die Ortschaft. Babylon überrascht uns mit seinen Liebreiz. Wir entdecken den Hus – Kelch. Der Laienkelch ist ein Symbol für eine der Forderungen der Prager Artikel. Wir stärken uns für morgen in einem Restaurace und treffen überraschend zwei Bekannte aus Regensburg.

Unser Tempo ist gemütlicher geworden. Unser Luxus ist die Zeit. Warum hetzen?

Mein tschechisches Wort für heute: slunce – Sonne